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Wie funktioniert ein Schweißhelm?

Schweißen ist ein unverzichtbarer Prozess in vielen Industriezweigen, aber es birgt auch erhebliche Gefahren. Die intensive Hitze, Funken und schädliche Strahlung, die bei Schweiß- und Schneidarbeiten entstehen, können zu schweren Verletzungen führen. Aus diesem Grund sind Schweißhelme unerlässliche Schutzausrüstungen für jeden Schweißer. Sie schützen die Augen, das Gesicht und den Kopf vor diesen Gefahren und ermöglichen es den Fachkräften, ihre Arbeit sicher und effizient auszuführen.

Die Grundlagen: Aufbau und Komponenten

Die Außenschale:

Die Außenschale eines Schweißhelms besteht aus robusten Materialien wie Kunststoff oder Leichtmetalllegierungen. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Kopf des Trägers vor herabfallenden Objekten, Funken und Schlacken zu schützen. Die Schale ist so konstruiert, dass sie Stöße und Belastungen effizient ableitet und dem Träger einen zuverlässigen Schutz bietet. Erfahren Sie mehr über was ist ein Schweißhelm?

Das Sichtfenster:

Das Herzstück jedes Schweißhelms ist das Sichtfenster, auch als Schweißerschutzglas bezeichnet. Es besteht aus einem speziellen, getönten Material, das die schädlichen ultravioletten und infraroten Strahlen des Schweißlichtbogens filtert. Die Tönung wird durch eine DIN-Nummer (Deutsche Industrienorm) angegeben, wobei DIN 9 für leichte Arbeiten und DIN 14 für intensive Schweißarbeiten steht.

DIN-Nummer

Anwendungsbereich

DIN 9

Autogenschweißen

DIN 10

Lichtbogenschweißen bis 20 A

DIN 11

Lichtbogenschweißen bis 100 A

DIN 12

Lichtbogenschweißen bis 300 A

DIN 13

Lichtbogenschweißen über 300 A

DIN 14

Schweißen mit Hochleistungslasern

Der Verstellmechanismus:

Ein gut verstellbares Kopfband und ein präziser Verstellmechanismus sind entscheidend für den optimalen Sitz des Schweißhelms. Sie sorgen dafür, dass der Helm sicher auf dem Kopf sitzt und ermöglichen eine einfache Anpassung an unterschiedliche Kopfgrößen und Formen. Eine bequeme Passform ist wichtig, um Ermüdungserscheinungen und Ablenkungen während der Arbeit zu vermeiden.

Der Kern: Die Funktionsweise von Schweißhelmen

Passive Schweißhelme:

Passive Schweißhelme sind die einfachste Form der Schweißerhelme. Sie verfügen über ein festes, getöntes Sichtfenster, das die schädlichen Strahlen des Schweißlichtbogens dauerhaft filtert. Der Schweißer muss den Helm während des gesamten Schweißvorgangs tragen, um die Augen zu schützen. Diese Art von Helm eignet sich für leichtere Schweißarbeiten, bei denen der Lichtbogen nicht allzu intensiv ist.

Automatik-Schweißhelme:

Automatik-Schweißhelme, auch als "Schweißhelme mit Automatikverdunkelung" bekannt, sind die fortschrittlichere Variante. Sie sind mit einem speziellen Filter ausgestattet, der sich automatisch verdunkelt, sobald der Schweißlichtbogen gezündet wird. Dieser Mechanismus basiert auf einer Kombination aus Sensoren und flüssigen Kristallen.

Der Verdunklungsmechanismus:

  1. Sensoren im Helm erfassen die intensive UV- und IR-Strahlung des Schweißlichtbogens.

  2. Ein Steuergerät aktiviert daraufhin die Verdunklungsschaltung.

  3. Eine Spannung wird an die Flüssigkristallzellen im Sichtfenster angelegt, wodurch sich ihre Ausrichtung verändert.

  4. Durch diese Umorientierung der Flüssigkristalle verdunkelt sich das Sichtfenster innerhalb von Millisekunden.

Wenn der Schweißvorgang beendet ist und der Lichtbogen erlischt, kehren die Flüssigkristalle in ihre ursprüngliche Ausrichtung zurück, und das Sichtfenster wird wieder hell und transparent. Dieser automatische Prozess schützt die Augen des Schweißers vor der intensiven Strahlung und ermöglicht gleichzeitig eine gute Sicht auf das Werkstück, wenn kein Lichtbogen vorhanden ist.

Zusätzliche Funktionen für mehr Sicherheit und Komfort:

Belüftungssysteme:

Viele moderne Schweißhelme sind mit integrierten Belüftungssystemen ausgestattet. Diese leiten Frischluft in den Helmbereich, um ein Beschlagen des Sichtfensters zu verhindern und den Tragekomfort zu erhöhen. Insbesondere bei längeren Schweißarbeiten oder in heißen Umgebungen ist eine gute Belüftung wichtig, um Schwitzen und Ermüdung zu reduzieren.

Vergrößerungslinsen:

Für präzise Arbeiten bieten einige Schweißhelme auswechselbare Vergrößerungslinsen an, die in das Sichtfenster eingesetzt werden können. Diese Lupen ermöglichen eine detailliertere Sicht auf das Werkstück und erleichtern feine Schweißnähte oder Reparaturarbeiten.

Externe Beleuchtung:

Integrierte LED-Leuchten oder Anschlussmöglichkeiten für externe Beleuchtung verbessern die Sichtverhältnisse in schlecht beleuchteten Arbeitsumgebungen. Eine gute Ausleuchtung des Arbeitsbereichs ist entscheidend für eine präzise und sichere Ausführung der Schweißarbeiten.

Bluetooth-Konnektivität:

Fortschrittliche Schweißhelme können über Bluetooth mit anderen Geräten wie Smartphones oder Funkkopfhörern verbunden werden. Diese Konnektivität ermöglicht eine drahtlose Kommunikation oder das Abspielen von Musik während der Arbeit, ohne dass Kabel im Weg sind.

Schweißhelme für spezielle Anwendungen:

Schweißhelme mit integriertem Atemschutz:

Für Arbeiten in stark verschmutzten oder giftigen Umgebungen gibt es Schweißhelme mit integriertem Atemschutz. Diese Helme verfügen über ein Gebläse und einen Partikelfilter, der schädliche Gase, Dämpfe und Stäube aus der Atemluft filtert. Der Atemschutz verhindert, dass der Schweißer gesundheitsschädliche Substanzen einatmet und bietet einen umfassenden Schutz für die Atemwege. Solche Helme sind in Branchen wie der Schiffbau, der Petrochemie oder dem Anlagenbau unverzichtbar, wo giftige Gase oder Dämpfe auftreten können.

Schweißhelme mit Kamerasystem:

Einige hochmoderne Schweißhelme sind mit Kamerasystemen ausgestattet, die das Schweißfeld auf einem integrierten Display anzeigen. Diese Funktion erleichtert das Arbeiten in beengten Räumen oder an schwer einsehbaren Stellen. Die Kamera liefert dem Schweißer ein klares Bild der Arbeitsfläche, ohne dass er seinen Kopf in eine unbequeme Position bringen muss. Dadurch wird die Ergonomie verbessert und das Risiko von Verspannungen oder Verletzungen reduziert.

Schweißhelme für Unterwasseranwendungen:

In der Unterwasserschweißtechnik kommen spezielle Schweißhelme zum Einsatz, die für den Einsatz unter Wasser konstruiert sind. Diese Helme verfügen über eine dichte Konstruktion, um das Eindringen von Wasser zu verhindern, und sind oft mit einem integrierten Atemschutzsystem ausgestattet. Zusätzlich sind sie mit speziellem Sichtglas ausgestattet, das den besonderen Lichtverhältnissen unter Wasser angepasst ist.

Auswahl des richtigen Schweißhelms:

Schweißanwendung:

Die Wahl des richtigen Schweißhelms hängt stark von der Art der Schweißanwendung ab. Für leichte Arbeiten wie Autogenschweißen reicht möglicherweise ein einfacher passiver Helm aus, während für anspruchsvollere Aufgaben wie Lichtbogenschweißen ein Automatik-Schweißhelm empfohlen wird. Berücksichtigen Sie auch, ob spezielle Anforderungen wie Atemschutz oder Unterwassereinsatz erfüllt werden müssen.

Sicherheitsanforderungen:

Sicherheit sollte bei der Auswahl eines Schweißhelms an erster Stelle stehen. Achten Sie auf die Zertifizierungen und Normen, denen der Helm entspricht, wie beispielsweise EN 175, EN 166 oder ANSI Z87.1. Ein hochwertig verarbeiteter Helm bietet einen zuverlässigen Schutz vor Strahlung, Funken und Schlacken.

Tragekomfort:

Da Schweißhelme oft über längere Zeiträume getragen werden müssen, ist der Tragekomfort ein wichtiger Faktor. Achten Sie auf ein verstellbares Kopfband, leichtes Gewicht und ausreichende Belüftung, um Ermüdungserscheinungen und Schwitzen zu vermeiden.

Sichtfeld und Optik:

Ein gutes Sichtfeld und eine klare Optik sind entscheidend für eine präzise Arbeitsausführung. Wählen Sie einen Helm mit einem großen Sichtfenster und einer hochwertigen Optik, um Verzerrungen und Reflexionen zu minimieren.

Pflege und Wartung:

Reinigung:

Eine regelmäßige Reinigung des Schweißhelms ist unerlässlich, um eine optimale Sicht und Funktion zu gewährleisten. Verwenden Sie dafür ein weiches, fusselfreies Tuch und ein mildes Reinigungsmittel. Vermeiden Sie aggressive Lösungsmittel oder Scheuermittel, da diese das Schutzglas und die Oberflächen beschädigen können.

Inspektion und Ersatzteile:

Überprüfen Sie Ihren Schweißhelm regelmäßig auf Risse, Kratzer oder andere Beschädigungen. Ersetzen Sie beschädigte Komponenten wie das Schutzglas oder die Kopfbandpolster rechtzeitig, um die Sicherheit und Funktionalität zu erhalten. Befolgen Sie dazu die Herstellerempfehlungen.

Aufbewahrung:

Bewahren Sie den Schweißhelm an einem trockenen, staubfreien Ort auf und schützen Sie ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und extremen Temperaturen. Eine ordnungsgemäße Aufbewahrung verlängert die Lebensdauer des Helms und seiner Komponenten erheblich.

Häufig gestellte Fragen und Antworten:

Kann man die Sonne durch ein Schweißerschutzglas sehen?

Nein, die hohe Tönung des Schweißerschutzglases filtert das Sonnenlicht so stark, dass man die Sonne nicht direkt erkennen kann. Dies liegt daran, dass das Glas speziell dafür entwickelt wurde, die intensive Strahlung des Schweißlichtbogens zu blockieren.

Wie oft muss ich das Schweißerschutzglas ersetzen?

Die Lebensdauer des Schweißerschutzglases hängt von der Nutzungsintensität und Pflege ab. In der Regel empfehlen die Hersteller, das Glas alle 12 bis 24 Monate auszutauschen, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.

Kann ich einen Schweißhelm mit Automatikverdunkelung auch für andere Arbeiten als Schweißen verwenden?

Ja, Automatik-Schweißhelme eignen sich auch für Arbeiten wie Schleifen, Schneiden oder Löten, bei denen ebenfalls Funken oder intensive Strahlung auftreten können.

Wie lange hält der Akku in einem Automatik-Schweißhelm?

Die Akkulebensdauer variiert je nach Modell und Hersteller, liegt aber in der Regel zwischen 2.000 und 5.000 Stunden. Einige Helme verfügen über auswechselbare Akkus, während andere einen integrierten, nicht austauschbaren Akku haben.

Fazit:

Schweißhelme sind hochentwickelte Schutzausrüstungen, die Schweißern eine sichere und effiziente Arbeitsweise ermöglichen. Sie schützen die Augen, das Gesicht und den Kopf vor der intensiven Strahlung, heißen Funken und Metallspritzern, die beim Schweißprozess entstehen. Während passive Schweißhelme über ein festes, getöntes Sichtfenster verfügen, sind Automatik-Schweißhelme mit einem automatischen Verdunklungsmechanismus ausgestattet. Zusätzliche Funktionen wie Belüftungssysteme, Vergrößerungslinsen und Bluetooth-Konnektivität erhöhen den Komfort und die Vielseitigkeit moderner Schweißhelme.

Für spezielle Anwendungen, wie das Arbeiten in giftigen Umgebungen oder unter Wasser, stehen Schweißhelme mit integriertem Atemschutz oder wasserdichten Konstruktionen zur Verfügung. Die richtige Auswahl des Schweißhelms ist entscheidend und sollte anhand der Schweißanwendung, der Sicherheitsanforderungen, des Tragekomforts und des Sichtfelds getroffen werden.

Regelmäßige Pflege und Wartung sind unerlässlich, um die Leistung und Lebensdauer der Schweißhelme zu erhalten. Dies beinhaltet die sorgfältige Reinigung, Inspektion auf Beschädigungen und die ordnungsgemäße Aufbewahrung.

Insgesamt sind Schweißhelme hochinnovative Schutzausrüstungen, die dank ihrer Technologie und Funktionen Schweißern ein sicheres und effizientes Arbeiten ermöglichen. Sie haben sich über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt und bieten heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Anforderungen unterschiedlichster Schweißanwendungen gerecht zu werden.

 
Tags: Schweißhelm

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