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Wie funktioniert ein Motorradreifen-Auswuchtgerät?

Ein Motorradreifen-Auswuchtgerät ist eine spezielle Maschine, die in Werkstätten eingesetzt wird, um Motorradreifen fachgerecht auszuwuchten.

Das Auswuchten von Motorradreifen ist ein sehr wichtiger Teil der Motorradwartung. Unausgewuchtete Reifen können zu Vibrationen, unruhigem Fahrverhalten, unregelmäßigem Reifenverschleiß und im schlimmsten Fall zum Kontrollverlust des Motorrads bei hohen Geschwindigkeiten führen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie ein Motorradreifen-Auswuchtgerät aufgebaut ist und wie der Auswuchtprozess von Motorradreifen genau funktioniert.

Aufbau eines Motorradreifen-Auswuchtgeräts:

Ein Motorradreifen-Auswuchtgerät besteht aus verschiedenen Komponenten, die gemeinsam den Auswuchtprozess ermöglichen. Die wichtigsten Bestandteile sind:

Maschinenrahmen:

Der Maschinenrahmen bildet das Grundgerüst des Auswuchtgeräts. Er besteht in der Regel aus Stahl oder Aluminium und sorgt für Stabilität sowie die genaue Positionierung der anderen Komponenten. Am Rahmen ist auch der Motor zur Rotation des Reifens befestigt.

Aufnahme für das Laufrad:

Hier wird das Laufrad während des Auswuchtprozesses fixiert. Die Aufnahme besteht üblicherweise aus einer Achse, auf die das Laufrad gesteckt wird, sowie Konussen zum Befestigen des Reifens. Die Konstruktion gewährleistet eine zentrische und sichere Rotation.

Antriebsmotor:

Ein Elektromotor treibt die Rotationsbewegung des Reifens während des Auswuchtprozesses an. Die Motordrehzahl ist regelbar, um die optimalen Bedingungen für verschiedene Reifentypen und -größen einzustellen.

Sensoren:

Sensoren messen während der Rotation Unwuchten und Vibrationen des Rads. Moderne Auswuchtgeräte verwenden hochempfindliche elektronische Sensoren, die selbst minimale Unwuchten präzise erfassen.

Anzeige:

Die Anzeige stellt die Messdaten der Sensoren dar und zeigt dem Anwender die aktuelle Unwucht sowie die Position an, an der Auswuchtgewichte angebracht werden müssen. LCD- oder LED-Displays sind üblich.

Bedienfeld:

Über Tasten am Bedienfeld kann der Anwender den Auswuchtprozess steuern. Hier werden üblicherweise Parameter wie Reifendaten und die angestrebte Genauigkeit eingegeben.

Auswuchtgewichte:

Um Unwuchten auszugleichen, werden entlang der Felge Klebegewichte angebracht. Deren Masse und Position wird von der Anzeige angegeben.

Wie funktioniert der Auswuchtprozess?

Nachdem nun die Bestandteile eines Motorradreifen-Auswuchtgeräts bekannt sind, wird im Folgenden der Ablauf des Auswuchtprozesses detailliert erläutert:

1. Demontage des Laufrads:

Zunächst wird das Laufrad vom Motorrad demontiert. Dazu wird die Achse bzw. die Befestigungsschrauben gelöst und das Rad abgenommen.

2. Montage auf dem Auswuchtgerät:

Das Laufrad wird auf die Aufnahme des Auswuchtgeräts gesteckt und dort sicher fixiert. Es ist wichtig, dass das Laufrad exakt zentriert auf der Rotationsachse sitzt.

3. Eingabe der Laufraddaten:

Über das Bedienfeld werden nun die Daten des Laufrads wie Reifengröße und Felgendurchmesser eingegeben. Dies stellt die korrekten Einstellungen für die Sensoren und den Rotationsmotor sicher.

4. Messlauf:

Der Motor treibt nun das Laufrad auf die eingestellte Auswuchtdrehzahl an. Die Sensoren analysieren dabei Vibrationen und Unwuchten. Nach wenigen Umdrehungen liegen bereits präzise Messdaten vor.

5. Anbringen der Klebegewichte:

Anhand der Messergebnisse zeigt die Anzeige nun Position und Masse der benötigten Klebegewichte an. Diese werden vom Anwender entlang der Felgeninnenseite präzise angebracht.

6. Verprobung und Nachauswuchten:

In einem erneuten Messlauf wird überprüft, ob die Unwucht nun beseitigt ist. Gegebenenfalls müssen weitere Klebegewichte angebracht werden, bis die optimale Auswuchtung erreicht ist.

7. Wiedermontage des Rads:

Zum Abschluss wird das nun präzise ausgewuchtete Laufrad wieder am Motorrad montiert und sämtliche Befestigungselemente festgezogen.

Auswuchten von geschmiedeten und gegossenen Felgen:

Beim Auswuchten von Motorradreifen ist zu beachten, dass es geschmiedete und gegossene Felgen gibt. Der Auswuchtprozess unterscheidet sich etwas:

Geschmiedete Felgen:

Geschmiedete Felgen bestehen aus einem Stück Metall und haben eine hohe Festigkeit. Beim Auswuchten kann die Unwucht durch Anbringen von Klebegewichten auf wenige Gramm genau eliminiert werden.

Gegossene Felgen:

Gegossene Felgen haben aufgrund des Fertigungsverfahrens stärkere Unwuchten. Zunächst wird durch Klebegewichte eine Grob-Auswuchtung vorgenommen. In einem zweiten Messlauf mit höherer Genauigkeit wird dann Fein-Ausgewuchtet.

Hier sind Erfahrung und Fingerspitzengefühl des Auswuchters gefragt, um eine optimale Laufruhe zu erreichen.

Auswuchten von Vorder- und Hinterrad:

Auch zwischen Vorder- und Hinterrad gibt es beim Auswuchten Unterschiede:

Vorderrad:

Besonders wichtig ist die präzise Auswuchtung des Vorderrads, da sich Unwuchten direkt auf Lenkverhalten und Fahrstabilität auswirken. Moderne Maschinen erreichen hier eine Genauigkeit von unter 1 Gramm.

Hinterrad:

Am Hinterrad machen sich Unwuchten vor allem durch Vibrationen bemerkbar. Die Anforderungen an die Genauigkeit sind daher nicht ganz so hoch. Dennoch sollte auch hier eine saubere Auswuchtung erfolgen.

Auswuchten ohne Auswuchtmaschine:

Während die Verwendung eines Auswuchtgeräts die genauesten Ergebnisse liefert, kann Notfalls auch ohne spezielle Maschine ausgewuchtet werden. Dies erfordert jedoch viel Erfahrung sowie eine ruhige Hand.

Manuelles Auswuchten:

Das Laufrad wird hierzu an einem Faden aufgehängt. Anhand der Pendelbewegung lässt sich die Unwucht erkennen. Klebegewichte werden solange angebracht, bis das Rad waagerecht pendelt.

Auswuchten am Fahrzeug:

Hier wird das auszuwuchtende Rad am Motorrad belassen. Mit aufgebocktem Rad wird die Position der Unwucht durch Drehen ermittelt und ein Klebegewicht angebracht.

Diese Methoden sind weniger präzise und sollten nur in Ausnahmefällen angewendet werden. Die Anschaffung eines Motorradreifen-Auswuchtgeräts ist für Werkstätten auf jeden Fall empfehlenswert.

Problembehandlung und Fehlerbehebung:

Bei Problemen während des Auswuchtens sollte folgendermaßen vorgegangen werden:

Ungenaues Anzeigeergebnis:

  • Laufrad korrekt zentrieren
  • Sensoren reinigen
  • Kalibrierung überprüfen
  • Auswuchtprozess wiederholen

Unwucht wird nicht reduziert:

  • Klebegewichte korrekt positionieren
  • Auf Rundlauf und Schäden am Reifen prüfen
  • Felge auf Unregelmäßigkeiten kontrollieren
  • Gegebenenfalls Laufrad demontieren und erneut zentrieren

Bei wiederkehrenden Problemen kann ein Defekt am Gerät vorliegen. Fachpersonal sollte zurate gezogen werden.

Vorteile einer korrekten Auswuchtung:

Abschließend noch einmal die Vorteile, die eine fachgerechte Auswuchtung mit sich bringt:

  • Geringere Vibrationen für ruhigeren Lauf
  • Minimierter und gleichmäßiger Reifenverschleiß
  • Präzise Lenkpräzision und kontrolliertes Fahrverhalten
  • Erhöhter Fahrkomfort durch Vibrationsminimierung
  • Schonender Betrieb des gesamten Antriebsstrangs
  • Verbesserte Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten

Daher sollten Motorradfahrer die Auswuchtung ihrer Räder keinesfalls vernachlässigen und regelmäßig durchführen lassen. Mit einem Motorradreifen-Auswuchtgerät kann dies schnell und präzise erfolgen.

Fazit:

Ein Motorradreifen-Auswuchtgerät ist unverzichtbar für eine korrekte und sichere Motorradwartung. Durch die Kombination aus präzisen Rotationsmechanismen, Sensoren und Klebegewichten können selbst minimale Unwuchten erkannt und exakt ausgeglichen werden.

Voraussetzung ist die fachgerechte Bedienung sowie regelmäßige Kalibrierung und Wartung des Geräts. Bei korrekter Anwendung sorgt das Auswuchten mit der Maschine für eine enorme Steigerung von Fahrsicherheit, Laufkultur und Fahrkomfort.

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