Ein Muttersprenger ist ein Werkzeug zum Lösen von Muttern, die sich nicht mehr durch Drehen lösen lassen, zum Beispiel aufgrund starker Korrosion. Obwohl der Muttersprenger die Mutter zerstört, bleibt das Gewinde der Schraube, auf der sie sitzt, in der Regel intakt.
Aufbau und Funktionsweise:
Ein Muttersprenger besteht aus einem ring- oder bogenförmigen Rahmen, der um die zu brechende Mutter gelegt wird, und einem beweglichen Druckstück, das dann von außen einen meißelförmigen Schneidkeil in die Mutter presst. Die dabei entstehende Kerbe schwächt die Wandstärke der Mutter und verbreitert gleichzeitig ihren Durchmesser, meist bis zum Bruch, wobei die Schraube kaum oder gar nicht vom Druckstück berührt wird und unbeschädigt bleibt.
Das Druckstück kann mechanisch über ein Feingewinde oder hydraulisch angetrieben werden. Manche Ausführungen haben auf der gegenüberliegenden Seite des Rahmens eine zweite, feststehende Schneide, um die Mutter in zwei Hälften zu spalten.
Vorteile gegenüber anderen Methoden:
Im Vergleich zu alternativen Methoden wie dem Einsatz von Meißeln, Trennschleifern oder Hitze haben Muttersprenger den Vorteil, dass die Zerstörung der Mutter akzeptiert werden kann, eine Beschädigung des Schraubengewindes aber möglichst vermieden werden soll. Allerdings wird ausreichend Platz, um die Mutter benötigt.
Anwendungsbereiche:
Muttersprenger kommen überall dort zum Einsatz, wo stark korrodierte oder festgerostete Muttern gelöst werden müssen, ohne das Gewinde der zugehörigen Schraube zu beschädigen. Typische Einsatzbereiche sind:
Fahrzeugbau und KFZ-Bereich:
Beim Restaurieren alter Fahrzeuge müssen oft stark angegriffene Befestigungselemente wie Muttern entfernt werden, ohne lackierte oder chromierte Oberflächen zu verkratzen. Hierfür eignen sich Muttersprenger ideal.
Maschinenbau und Anlagentechnik:
In Produktionsanlagen müssen gelegentlich festsitzende Muttern an schwer zugänglichen Stellen gelöst werden, ohne angrenzende Bauteile zu beschädigen. Auch hier ermöglichen Muttersprenger eine schonende Demontage.
Bauwesen und Architektur:
Bei der Sanierung historischer Gebäude müssen häufig stark korrodierte Schrauben und Muttern entfernt werden, um neue tragende Elemente zu montieren. Ein Muttersprenger splittet die Mutter auf, ohne das vorhandene Gewinde zu beschädigen.
Arten von Muttersprengern:
Es gibt sowohl handbetriebene als auch motorisierte Muttersprenger in verschiedenen Größen und Ausführungen:
Handmuttersprenger:
Diese Versionen werden manuell durch Kurbeln oder Hebel betätigt. Sie eignen sich für gelegentliche Anwendungen und sind preisgünstiger als motorbetriebene Modelle.
Hydraulische Muttersprenger:
Bei diesen Muttersprengern erzeugt ein integrierter Hydraulikzylinder den nötigen Druck. Sie zeichnen sich durch hohe Kraft und Präzision auch bei beengten Platzverhältnissen aus.
Pneumatische Muttersprenger:
Pneumatische Muttersprenger nutzen die Kraft von Druckluft, um das Druckstück gegen die Mutter zu pressen. Sie sind robust, mobil einsetzbar und einfach zu bedienen.
Akku-Muttersprenger:
Diese Modelle haben einen integrierten Akku, der einen Elektromotor zum Antrieb des Druckstückes mit Strom versorgt. Sie funktionieren ohne Kabel und eignen sich für schwer erreichbare Stellen.
Fazit:
Muttersprenger sind unverzichtbare Werkzeuge, wenn festsitzende Muttern schonend gelöst werden müssen, ohne angrenzende Bauteile und Schraubengewinde zu beschädigen. Dank verschiedener Ausführungen vom Handmodell bis zum elektrischen und hydraulischen Muttersprenger steht für jeden Anwendungsfall das passende Gerät bereit. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in Bereichen wie Maschinenbau, Fahrzeugrestaurierung oder Gebäudesanierung.