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Was ist ein Hydraulikschlauch?

Hydraulikschläuche sind flexible Leitungen, die in Hydraulikanlagen Flüssigkeit unter Druck transportieren. Sie verbinden Pumpen, Motoren, Zylinder und andere Komponenten. Ihre Biegsamkeit ermöglicht die Bewegung hydraulischer Bauteile, was mit starren Rohren nicht möglich wäre.

Trotz Flexibilität halten sie dem Systemdruck dank spezieller Verstärkungsschichten stand. In verschiedensten Ausführungen erhältlich, lassen sich Hydraulikschläuche für jeden Einsatzzweck konfigurieren. Sie sind unverzichtbar für moderne Hydraulik, sei es im Maschinenbau, in Fahrzeugen oder in industriellen Anlagen.

Dieser Artikel erläutert den Aufbau von Hydraulikschläuchen, ihre Eigenschaften, Anwendungsbereiche sowie Hinweise zu Auswahl, Wartung und möglichen Schäden.

Aufbau und Funktionsweise:

Der Aufbau eines Hydraulikschlauches ist auf die Beanspruchung durch Innendruck, Biegebewegungen und Außeneinflüsse ausgelegt. Er besteht aus mehreren funktionellen Schichten:

Innenschlauch:

Der Innenschlauch steht in direktem Kontakt mit der Hydraulikflüssigkeit. Er wird aus Materialien wie Nitril, Polyamid oder Polyester hergestellt. Der Innenschlauch muss chemisch beständig gegenüber der Hydraulikflüssigkeit sein.

Einlagen:

Um dem Innendruck standzuhalten, werden ein oder mehrere Lagen verstärkender Einlagen um den Innenschlauch gelegt. Hierfür kommen spiralförmig aufgerollte Drähte oder Textileinlagen zum Einsatz.

Außendecke:

Die äußere Ummantelung schützt den Schlauch vor äußeren Einflüssen wie Abrieb, Licht, Ozon oder Hitze. Sie besteht häufig aus Polyamid oder Polyurethan.

Scheuerfestigkeit:

Für besonders hohe mechanische Beanspruchung können zusätzliche Lagen mit hoher Scheuerfestigkeit eingearbeitet werden.

Arten von Hydraulikschläuchen:

Hydraulikschläuche werden je nach Einsatzbedingungen in verschiedenen Ausführungen hergestellt:

Standardhydraulikschläuche:

Für allgemeine hydraulische Anwendungen bei moderaten Drücken bis ca. 350 bar. Sie haben eine einfache ein- oder mehrlagige Flecht- oder Drahteinlage.

Hochdruckschläuche:

Bei sehr hohen Systemdrücken bis 630 bar kommen spezielle Hochdruckschläuche zum Einsatz. Sie haben verstärkte Einlagen und Außendecken.

Thermoplastische Schläuche:

Aus wärmebeständigen Kunststoffen wie PA oder PU für höhere Temperaturen. Können bis ca. 100°C dauerhaft eingesetzt werden.

Schlauchleitungen:

Komplette Leitungen mit aufcrimpten oder verschraubten Endverbindungen für einen einfachen Einbau.

Spezialschläuche:

Mit angepassten Eigenschaften wie Lebensmitteltauglichkeit, hohe Flexibilität oder Beständigkeit gegen aggressive Medien.

Einsatzbereiche von Hydraulikschläuchen:

Hydraulikschläuche haben eine große Bedeutung in allen Bereichen der Hydraulik. Typische Einsatzbereiche sind:

Mobile Hydraulik:

  • Baumaschinen wie Bagger, Kräne, Radlader
  • Landmaschinen und Nutzfahrzeuge
  • Hebebühnen und Hubwagen

Industrielle Hydraulikanlagen:

  • Pressen, Stanzen, Spritzgießmaschinen
  • Fertigungsmaschinen, Werkzeugmaschinen
  • Förderbänder, Hubtische

Prozessindustrie:

  • Ventile und Aktoren
  • Ladungsmanipulation wie Krananlagen in Häfen

Offshore-Anlagen:

  • Plattform-Equipment wie Kransysteme und Winden
  • Unterwasserhydraulik

Marineanwendungen:

  • Decksausrüstung auf Schiffen wie Kräne und Winden
  • Ruderanlagen
  • Schleusentore

Vor- und Nachteile von Hydraulikschläuchen:

Hydraulikschläuche haben gegenüber starren Rohrleitungen wesentliche Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • Einfache und flexible Verlegung
  • Bewegung von Komponenten möglich
  • Geringer Platzbedarf
  • Unkomplizierter Aufbau von Hydrauliksystemen
  • Schwingungs- und geräuscharmer Betrieb
  • Kompensation von Längenänderungen und Versatz

Nachteile:

  • Begrenzte Lebensdauer und Alterung
  • Gefahr des Platzens bei Beschädigung
  • Höhere Durchflussverluste als bei Starrleitungen
  • Regeltechnisch schwieriger zu handhaben

Die richtige Auswahl und Dimensionierung ist daher für die Leistungsfähigkeit und Sicherheit entscheidend.

Auswahl und Dimensionierung von Hydraulikschläuchen:

Für eine optimale Funktion müssen Hydraulikschläuche nach verschiedenen Kriterien spezifiziert werden:

Innendurchmesser:

Der Innendurchmesser bestimmt die Durchflussmenge. Er ist entsprechend Volumenstrom und Strömungsgeschwindigkeit zu wählen.

Druckfestigkeit:

Die Druckfestigkeit muss mindestens dem maximalen Systemdruck entsprechen. Sicherheitsfaktoren sind einzuhalten.

Mediumsbeständigkeit:

Das Schlauchmaterial muss gegen das Hydraulikmedium beständig sein.

Temperaturbereich:

Der Einsatztemperaturbereich muss innerhalb der Spezifikation des Schlauches liegen.

Bewegungsfreiheit:

Der Schlauch sollte nicht überdehnt oder abgeknickt werden. Der Biegeradius ist zu beachten.

Schläuche nach Bedarf:

Fertig konfektionierte Schläuche mit Armaturen sparen Montagezeit.

Mit einer sorgfältigen Auslegung lassen sich Hydraulikschläuche optimal an den Einsatz anpassen und lange Nutzungszeiten erreichen.

Typische Schäden und Alterung von Hydraulikschläuchen:

Wie alle Komponenten unterliegen auch Hydraulikschläuche einer natürlichen Alterung und Abnutzung. Typische Schäden sind:

Äußere Beschädigung:

Durch Scheuern, Schnitte, Quetschungen oder Überdehnung wird die Außendecke beschädigt, wodurch Flüssigkeit austreten kann.

Innenschläuche aufgeplatzt:

Durch Alterung, Druckspitzen oder chemische Einflüsse können Innenschläuche aufplatzen.

Undichtigkeiten:

Undichte Verbindungsstellen durch Alterung der Dichtungen oder lockere Anschlüsse.

Verformung und Abnutzung:

Häufiges Biegen führt zur Abnutzung und Schwächung des Schlauches. Es kommt zu Knicken.

Verstopfung:

Ablagerungen im Schlauchinneren können zu Strömungsbehinderungen führen.

Regelmäßige Kontrollen sowie der rechtzeitige Austausch verschlissener Schläuche vermeiden Ausfälle und Beschädigungen. Die Hersteller geben maximale Nutzungszeiten vor.

Wartung und Prüfung von Hydraulikschläuchen:

Um die Funktions- und Betriebssicherheit zu erhalten, sind regelmäßige Wartungen und Kontrollen der Hydraulikschläuche erforderlich:

Sichtprüfung:

Sämtliche Schläuche auf äußere Beschädigung, Undichtigkeiten, Knickstellen, Scheuerstellen und Alterungserscheinungen untersuchen.

Druckprüfung:

Eine periodische Druckprüfung mit max. Betriebsdruck zeigt Undichtigkeiten oder poröse Schläuche an.

Verbindungen prüfen:

Alle Anschlüsse auf festen Sitz und Dichtheit testen. Beschädigte Verschraubungen erneuern.

Bewegungsprüfung:

Die Biegsamkeit und Leichtgängigkeit der Schläuche überprüfen.

Reinigung:

Verschmutzte oder verölte Schläuche säubern, um Alterung zu vermeiden.

Austausch:

Beschädigte oder altersschwache Schläuche rechtzeitig gegen neue austauschen.

Mit sorgfältiger Wartung bleiben Hydraulikschläuche lange funktionsfähig und sicher. Die Herstellervorgaben bezüglich Wartungsintervallen sind einzuhalten.

Fazit - Die wichtigsten Fakten zu Hydraulikschläuchen

Hydraulikschläuche sind unverzichtbar in Hydrauliksystemen, wo flexible Leitungen benötigt werden. Ihr Aufbau aus verschiedenen Funktionsschichten hält auch hohen Drücken stand. In vielen Varianten erhältlich, lassen sie sich ideal für unterschiedliche Anwendungen auswählen. Ihre Stärken liegen in der einfachen Installation sowie der Geräusch- und Schwingungsdämpfung.

Dimensionierung und Wartung sind entscheidend für Langlebigkeit und Sicherheit. Regelmäßige Kontrollen und rechtzeitiger Austausch verschlissener Schläuche vermeiden Pannen. Dank fortlaufender Weiterentwicklung bleiben Hydraulikschläuche auch bei steigenden Anforderungen eine zukunftssichere Technologie in der Hydraulik. Richtig spezifiziert und gepflegt spielen sie ihre Stärken hinsichtlich Flexibilität und Robustheit voll aus.

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