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Variomatik zerlegen bei Motorrollern

Als stufenloses Automatikgetriebe hält die Variomatik das Drehmoment des Motors zu jeder Zeit im günstigsten Bereich. Dies birgt Vorteile gegenüber manuellen Schaltungen: So kann permanent die beste Übersetzung für die augenblickliche Fahrsituation ermöglicht werden, zudem ist diese gerade für Zweiräder ohne viel Aufwand und mit geringen Kosten realisierbar.

Durch ein gezieltes Tuning am Motorroller können Sie darüber hinaus zum Erreichen einer optimalen Fahrleistung das Gewicht der Variorollen der Leistungsdrehzahl des Motors manuell bestmöglich anpassen. Allerdings sollten Sie hierbei aufgrund strenger Zulassungsbeschränkungen vorsichtig vorgehen. Mit der Entnahme eines eingebauten Distanzrings beispielsweise erzielen Sie zwar ein höheres Endtempo, riskieren aber gleichzeitig eine Anzeige wegen Fahrens ohne gültige Erlaubnis.

Eine Veränderung des Keilriemen-Laufwegs wiederum kann durch den an der Kurbelwelle befestigten Variator realisiert werden - die Übersetzung zur Raddrehzahl erfolgt nicht durch die Zahnräder, sondern wird von zwei Kegelscheiben sowie einem keilförmigen Antriebsriemen vorgenommen. Mit einer wachsenden Drehzahl steigt und fällt dieser im relativen Verhältnis auf beiden Seiten. Der Schaltvorgang gilt als ideal, wenn die Variorollen das perfekte Gewicht aufweisen kann: Wiegen sie zu viel, steigt der Riemen zwischen den Kegelscheiben zu früh, noch bevor die beste Leistungsdrehzahl des Motors erreicht werden kann; sind sie zu leicht, überdreht der Motor, und die Beschleunigungsleistung ist eingeschränkt. Möchten Sie das Optimum aus dem Motor herausholen, können Sie mithilfe von Abstimmkits das geeignete Gewicht herausfinden. Auch mit dem Einbau von Tuning-Komponenten, wie zum Beispiel einem neuen Auspuff kann die Zylinderfüllung verändert und die Leistungsdrehzahl entsprechend verschoben werden.

Ungleichmäßige Beschleunigung: So beheben Sie die Symptome

Um neue Keilriemen oder Variorollen zu montieren und wie am Schnürchen Gas geben zu können, benötigen Sie Folgendes:

KFZ-Spezialwerkzeuge:

  1. Schlagschrauber oder Ölfilterspannband zum Blockieren der Riemenscheiben
  2. Knarrenkasten
  3. Mini-Drehmomentschlüssel (3 bis 15 nm)
  4. Gummihammer
  5. Seegering-Zange
  6. ein wenig Fett und Reinigungsmittel inklusive Lappen bzw. Putztuch
  7. Halte- und Arretier-Werkzeuge
  8. Fein-Drehmomentschlüssel
  9. Montagehammer mit Aufsatz aus Gummi oder Kunststoff
  10. Zahnsatz

Zudem benötigen Sie 1,5 Stunden Zeit sowie einen sauberen und trockenen Arbeitsplatz mit einem großen Tuch oder Pappe als Unterlage.

Demontage:

Um überhaupt an die Variomatik zu gelangen, muss zunächst der Variomatikdeckel abgenommen werden. Reinigen Sie diesen erst einmal von außen und werfen Sie einen genauen Blick auf die Autoteile, die Sie zum freien Zugang demontieren müssen.

Lösen Sie die hintere Antriebswelle mit einer Mutter an den vorderen Kegelscheiben am Kurbelwellenzapfen und blockieren Sie so die Variomatik.

Auch die Halteschrauben im Kreuzgang müssen abgenommen werden, und zwar von außen nach innen. Nicht vergessen, welche wo saß! Sonst haben Sie später bei verschiedenen Längen der Schrauben ein Problem beim Wiederzusammenbau. Merken Sie sich beim Zerlegen des Gehäuses der Variorollen auch die Positionen aller anderen relevanten Teile.

Nehmen Sie nun den Deckel ab – bei besonders fest sitzenden Bauteilen können Sie einen Gummihammer zur Unterstützung einsetzen.

Reinigen Sie den Deckel nun auch von innen. Sollten Sie Ölspuren im Variomatikgehäuse vorfinden, deutet dies auf ein Leck in der Motor- oder Antriebsdichtung: sofort ersetzen! Prüfen Sie auch die Variorollen selbst auf Verschleiß. Diese dürfen nicht abgenutzt sein. Auch eine Abflachung oder ein ungleicher Durchmesser deutet darauf hin, dass die Rollen gleich in einem Komplettsatz ausgetauscht werden sollten.

Neumontage

Beim erneuten Zusammenbau des Variogehäuses werden die Laufbahnen je nach Roller-Modell entweder leicht gefettet oder trocken montiert. Beim Aufsetzen der Einheit auf die Welle beachten, dass die Variorollen im Gehäuse in ihrer Position bleiben, andernfalls muss das Variogehäuse noch einmal abgenommen werden, um die Rollen neu einzusetzen.

Die Kegelscheiben hinten müssen nun auseinandergezogen werden, denn der Keilriemen benötigt Platz zwischen den Scheiben.

Bauen Sie jetzt die äußere Kegelscheibe der Variomatik vorne inklusive der dazugehörigen Autoparts ein. Durch das Fetten der Welle lässt sich die Buchse leichter wieder aufsetzen. Achten Sie darauf, dass der Keilriemen nicht verklemmt und alle Teile wieder in ihre Ausgangslage versetzt werden.

Zum Schluss setzen Sie erneut die Mutter auf und ziehen diese mit Ihrem Arretierwerkzeug wie zum Beispiel einem Drehmoment-Schlüssel fest. Das entsprechende Moment ist vorgeschrieben.

Nun sollte nichts mehr 'eiern' – nutzen Sie den Spätsommer für Ausflüge auf dem Zweirad, bevor das Saisonkennzeichen wieder abmontiert werden muss!

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