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Hand an die Karosserie anlegen!



Ran ans Blech


a) Dellen selber ausbeulen
Es ist Winter, und es wird glatt auf den Straßen. Schnell kann man trotz Winterreifen ins Schleudern geraten und auf den Vordermann oder einen Straßenpfosten auffahren – mit einer Delle als nach-weihnachtliche Bescherung. Professionelle Karosserie-Überholungen sind häufig sehr kostenintensiv und nur bedingt selbst durch Vollkaskopolicen gedeckt. Kleinere Schäden wie runde, gleichmäßige Dellen lassen sich oftmals problemlos wieder in Form ziehen und stellen für geübte Autobastler in der Regel kein Problem dar; erst komplexere Karosserievertiefungen oder eingedrückte Sicken erweisen sich selbst für Halbprofis mit handwerklichem Geschick als schwere Aufgabe.

Dennoch: Mit dem richtigen Kfz-Spezialwerkzeug, der korrekten Ausbeultechnik und dem passenden Lack ist auch das machbar! Zur Hand haben sollten Sie zum Ausbessern von Blechschäden als Basisausstattung auf jeden Fall die passenden Schrauben und Drehwerkzeuge zum Ausbauen der betroffenen Verkleidungen sowie für die eigentliche Arbeit einen Heißluftföhn oder eine Heißluftpistole sowie einen Kugel- oder Gummihammer. Daneben noch ein paar Vollholzkeile und Schwerlast-Saugnäpfe und zur Feinarbeit etwas Politur nebst Lappen – schon sind Sie gut ausgerüstet! Nun noch einen möglichst warmen Arbeitsort suchen und finden, damit der Lack bei der Kaltverformung elastisch verarbeitet werden kann, und schon kann es losgehen!

Achtung: Nehmen Sie sich Zeit!! Denn mit schnellen, groben Hammerschlägen wird die Delle möglicherweise in die Gegenrichtung überdehnt, und abgeplatzter Lack kann die Folge sein.

Die wesentlichen Arbeitsschritte:
•    Innenverkleidungen um die Beule herum ausbauen, notfalls Türscheiben entfernen
•    Testen Sie, ob Sie die Delle gegebenenfalls sogar einfach per Hand herausdrücken können – wenn nicht:
•    Lack von außen mit der Heißluftpistole erwärmen, Minimalabstand von zehn Zentimetern einhalten, auch Lack kann verbrennen!
•    Schlagen Sie mit dem Gummihammer leicht auf die betroffene Stelle
•    Ziehen Sie mit dem Saugnapf von der Außenseite nach

Haben Sie die Delle zu lange Delle sein lassen, so dass das Metall bereits Rost angesetzt hat, bleibt ein Spachteln, Schleifen und Lackieren nicht aus. Aber auch das ist mit den richtigen Kfz-Werkzeugen machbar:

Hierzu benötigte Kfz-Spezialwerkzuge:
Schleifklotz, Drahtbürste, Abdeckband und Schmirgelpapier; zudem Füll- und Spachtelmasse, Metallgrundierung und Sprühlack

Die wesentlichen Arbeitsschritte:
•    Entfernen Sie Rost und lose Farbe, optimal geeignet: Akku-Werkzeuge mit Drahtbürsten-Aufsatz (nicht zu fest aufdrücken, damit sich die einzelnen Drähte nicht nach hinten biegen)
•    Fläche grob schleifen
•    Delle mit Spachtelmasse füllen: richtiges Mischverhältnis beachten und mehrere dünne Schichten auftragen!
•    Entstehenden Schleifstaub mit Druckluft oder Staubtuch entfernen


Überlackieren:
•    Fläche abkleben: Sie sollte für einen soften Übergang in einer Falze enden
•    Haftgrund aufgetragen – nicht zu viel, um ein Wegfließen des Lacks zu vermeiden
•    Glätten und Farbe kreuzweise mit der Lackdose aufsprayen – punktuelles Sprühen vermeiden, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten!
•    Klarlack auftragen: Fertig!

b) Verzinnen: die älteste bekannte Technik zum Ausgleichen von Unebenheiten
Ein Verzinnen des Wagens erweist sich als sinnvoll, wenn die Karosserie nach einem Einbau von Ersatzteilen oder anderen Blecharbeiten unebene Stoßnähte aufweist oder das Blech bereits tiefen Rost angesetzt hat. Im Gegensatz zu ebenso verwendbarem Polyesterspachtel punktet Karosseriezinn mit hoher Stabilität und hält sogar Erschütterungen und Vibrationen stand, ohne dass Spachtelmasse von der Oberfläche abplatzt.

Die wesentlichen Arbeitsschritte:
•    Karosserie gründlich reinigen - auf Schweißarbeiten können Oxidationsschichten oder auf eine Fahrzeugpflege Rückstände von Silikon folgen: Eine elektrische Drahtbürste wirkt auch hier Wunder!
•    Verrührte Verzinnungspaste als Bindemittel zwischen Karosserie und Zinn auftragen
•    Mit Lötlampe oder Heißluftföhn erhitzen, bis ein silberner Glanz entsteht
•    Nochmals abschleifen, sodann den Zinnstab auf ca. 200 ° C erhitzen
•    Flamme so flach wie möglich über das Blech schweifen lassen, dabei permanente Drehbewegungen ausführen
•    Mit Holzspachtel zwischendurch regelmäßig vorsichtig nachbessern
•    Bei senkrechten Flächen stets unten beginnen
•    Abkühlen lassen
•    Mit Schleifmaschine und 80- oder 250er Papier oder Feile grob formen
•    Mit Schmirgelpapier manuell die Feinarbeit übernehmen – so wird ein Abrutschen der Maschine verhindert

Achtung: Tragen Sie eine Atemmaske! Dies reduziert die Gefahr, gesundheitsschädliche Beiartikel im Schleifstaub einzuatmen!

Voila, Ihr Auto hat ein neues Gesicht! Viel Spaß – und selbst, wenn Ihnen die Arbeit viel Freude bereitet hat: Vorsicht bei Glatteis!




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