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Motorraddröhnen wie Vogelmusik

Es ist Sommer – und damit Zeit, die motorisierten Zweiräder aus dem Keller wieder auf die Straßen zu holen. Wer nicht einfach nur beim elften Pro-Superbike-Revival am dritten Juniwochenende im Rahmen der ADAC Sachsenring Classic als Zuschauer dabei sein möchte, der kann sich auch ohne ausgewiesene Rennstrecke den Wind um die Nase wehen lassen. Allerdings sollten im Vorfeld der schnellen Fahrt auf dem schmalen Kraftfahrzeug einige Expertentipps beachtet werden, um den Spaß auch von Anfang bis Ende genießen zu können.

 

Do it yourself

Vor dem ersten Schritt den allerersten nicht vergessen: Das Bike sorgfältig von Schmutz befreien, damit keine Staubpartikel in die sensiblen Feingewinde gelangen! Auch sollte es nie in Schieflage geraten, um ein Auslaufen von Flüssigkeiten zu verhindern. Hier helfen Handschuhe und Schutzbrille. Auch vereinfacht es die spätere Untersuchung, legt man sich im Vorfeld die benötigten Werkzeuge zurecht und sorgt für die passende Beleuchtung. Auch Reifendruck und Bremsflüssigkeit sollten überprüft werden. Allerdings unbedingt beachten: Wer ohne Fachkenntnis zu basteln beginnt, dem könnten bei einer späteren Straßenkontrolle Zulassung entzogen oder der Versicherungsschutz gekündigt werden.

 

Beispiel: Vergaser

Wer sich doch selbst an seine Maschine traut: Den Vergaser zu testen, erweist sich niemals als falsch. Über 90% aller in Deutschland registrierten Motorräder sind mit mindestens einem der Komponenten für Benzinmotoren ausgestattet, und oftmals zeichnen sich hier Probleme ab. Auch hier gilt: Zunächst reinigen! Und dies nicht mit harten Gegenständen, sondern mit einem weichen Tuch, denn bereits winzige Kratzer an Düsenbohrungen oder Stahlnadeln verursachen die Unbrauchbarkeit des bedeutenden Kfz-Teils. Einen Blick ins Innere kann nach dem Ausbau des Tanks erfolgen, der nur bei einem Mindestmaß an freier Fläche hinter dem Luftfilterkasten nicht abgenommen werden muss. Alles ok? Na, dann kann es ja losgehen – bzw.: losgefahren werden …

 

Viel Spaß für Harley-Fans

Anker … vielleicht gleich zu den populären Hamburg Harley Days? Vom 26. bis zum 28. Juni verwandelt sich der Hansestädtische Großmarkt wie jedes Jahr in einen Veranstaltungsort rund um das beliebte Kraftrad. 40.000 m² Fläche, kostenfreier Eintritt, Demo-Rides, Showprogramme: ein Fest selbst für diejenigen, die auf einer anderen Marke eintreffen. Pünktlich im Vorfeld, erhielten die Harley-Davidson Sportster-Modelle mit 'Screamin' Eagle' noch innovative Slip-on-Schalldämpfer verpasst; je nach Wunsch sind sie mit einem Überzug aus Keramik in mattem Schwarz oder Chrom erhältlich. Die zertifizierte Leistung der aus Edelstahl gefertigten Endschalldämpfer kann je nach Motorradmodell den vorgegebenen EU-Geräuschpegel-Standard um bis zu fünf Prozent reduzieren. Und vor allem für noch markanteren Klang sorgen!

 

Wohltat oder Zumutung?

Und was heißt das nun? Motorradgeräusche liegen – wie beispielsweise Fünftonmusik oder Baby-Brüllen - schlicht und ergreifend in den Ohren des Zuhörers. Hier einmal die Fakten auf den Tisch gelegt:

 

Die richtige Interpretation

Ihr Motorrad macht ungewöhnliche Geräusche? Dann hören Sie ihm zu - denn wenn Sie verstehen, was es sagt, können Sie entsprechend handeln, und es wird Sie während Ihrer Tour nicht im Stich lassen. So ist zwar möglich, dass falsch eingebaute Züge Geräusche beim Einfedern verursachen – in den meisten Fällen jedoch kann davon ausgegangen werden, dass sich Gabelteile gelockert haben und den Lärm verursachen. Hier hilft in der Regel bereits ein einfaches Nachziehen von Gabelbrücken, Schutzblech oder Radachse. Knackgeräusche beim Anschieben deuten auf ein kaputtes Lager im Endantrieb hin, Rassellaute auf einen verschlissenen Kettensatz, und ein ausgeschlagenes Kolbenbolzenlager macht sich im Normalfall durch Rattern bemerkbar.

 

Luft und Helme

Doch ein Motorrad macht auch Geräusche, wenn es perfekt in Schuss ist: Experten zufolge sind Motorradfahrer auf der Autobahn derselben Lautstärke ausgesetzt wie Passanten, über denen ein Düsenjäger hinwegfegt: Trotz des Schutzhelms kann sich der Wind auf Dauer gesundheitsschädlich auswirken. Denn selbst der qualitativ hochwertigste Kopfschutz in Verbindung mit dämmenden Maßnahmen kann nicht verhindern, dass bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h mindestens 85 Dezibel an das Ohr des Fahrers dringen. Abhängig von dessen Sitzposition, dem Auftreffwinkel des Luftstroms und der Größe des Helms, liegen sogar Werte von bis zu 120 Dezibel im Bereich des Möglichen. Echte Motorradfreaks jedoch stört dies wenig: Sich endlich wieder frei wie ein Vogel zu fühlen, ist für sie trotz späterer Hörschadenoption einfach das Größte.

 

Elbtalaue und Zaunkönig

Und überhaupt: So viel besser ergeht es den Ornithologen da draußen gar nicht! Immerhin sind auch unsere gefiederten Freunde in der Lage, in dieser Hinsicht mitzuhalten. Beispiel Niedersachsen an der Elbe: Das dortige Biosphärenreservat scheint geradezu prädestiniert für ... nicht für ruhige und erholsame Stunden, wie man vermuten könnte, sondern einen Wettbewerb zwischen Mensch und Tier. An fast jedem Sommerwochenende lenken Biker ihre Zweiräder in Richtung der Niedersächsischen Elbtalaue und nutzen sie als Rennstrecke. Motoren dröhnen, Reifen quietschen, Abgase werden in die Luft geleitet. Neben kritischen Stimmen Fahrrad fahrender Besucher, findet sich ein Konkurrent: Eine der kleinsten Vogelarten Europas. Mit einem Gewicht von rund zehn Gramm, kurzen Flügeln und stets aufgerichteten Schwanzfedern, hüpft der männliche heimische Zaunkönig über Gras und in Büsche, um sodann aus vollster Kehle betörende Lieder anzustimmen. Die Weibchen scheint der Geräuschpegel nicht zu stören, im Gegenteil: Mit der Brunftzeit erreichen die Töne ihrer künftigen Partner Lautstärken von bis zu 90 Dezibel und damit mehr als ein in Betrieb genommener Presslufthammer. Allerdings sind es auch die vermehrten Umweltgeräusche, die den rot-braunen Insektenfresser zu immer vollerem Zwitschern nötigen. So bedingen sich die Lautstärken von Motorrad und Gesang gegenseitig und führen zu noch höheren Drehmomenten und noch liebestolleren Arien.

Tags: Neues

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